Donnerstag, 23. Dezember 2010

Weihnachten bedeutet ...

... zu feiern, zu lesen und zu schreiben
... sich unter den Christbaum zu legen und auf Inspiration zu warten
... sich für 2011 zu rüsten (Wann müssen die Texte fertig sein? Wann sind die nächsten Lesungen vorzubereiten?)
... den Überblick über die Vorlesungen nicht zu verlieren (Warum sind die Termine nur aus dem Kalender verschwunden??)
... sich neue Notizbücher zu wünschen - ganz bunte, damit man nicht vergisst, sie auch regelmässig zu befüllen
... sich Hollywood-Schinken im Fernsehen anzusehen, um danach ganz genau zu verstehen, wie Literatur wirklich sein sollte
... sich schon jetzt auf das nächste Semester des Lehrgangs "Literarisches Schreiben" zu freuen

Schöne Weihnachten und viele kreative Momente in den letzten Tages des Jahres 2010 und vor allem für das Jahr 2011!
Doris Fleischmann

Dienstag, 30. November 2010

Lesung im Ground Xiro am 2. Dezember 2010 um 20 Uhr

LITERATUR IM GROUND XIRO
DIE 7 TODSÜNDEN: "VÖLLEREI"

Paul Auer
"DAS SCHÖNSTE SOMMERERLEBNIS VON JESUS CHRISTUS"
Doris Fleischmann
"EIN GOURMET AUF ABWEGEN"
Sonja Henisch
"NANA"
Irene Pollak
"GULA"
Zoe Zauner
"MEIN HERZ GEHÖRT NUR DIR"

Xi Café & Bar, 1020 Wien, Pazmanitengasse 15
www.galeriestudio38.at/literatur
Eintritt frei: pay as you can

Montag, 22. November 2010

Buch Wien

Am Samstag, den 20.11.2010 ist die Halle sehr gut gefüllt. Es gibt unglaublich viele Verlage mit interessantem Programm zu entdecken. Einige machen wirklich wunderschöne Bücher. Zum Glück gibt es nur eine zentrale Verkaufsstelle. Sonst könnte man Unsummen loswerden. Auf diversen Bühnen spannende Lesungen.
Erschreckend: Es sind auch einige Bezahlverlage da. Interessent/innen stauen sich bei deren Ständen. Manuskripte werden ausdrücklich gesucht. Auch bei diesen Ständen gibt es Lesungen: Ein junges Mädchen sitzt mitten im Trubel an einem Kaffeehaustisch und liest aus ihrem Text vor. Kein Mensch kann ein Wort verstehen. Sie wird praktisch nicht beachtet. Dafür teilt ein junger Mann Flyer mit Werbung für den Verlag aus ...

Donnerstag, 18. November 2010

17.11.2010 Lesung Schreibspuren im Bockkeller: Neben Texten aus der Anthologie gab´s auch frisches "Futter" von A.J. Rosmondi, Paul Auer und Lisa Lackner.
Marlen Schachinger hat aus ihrer gerade im Entstehen begriffenen Novelle gelesen: sehr witzig und spannend - Watch out for it!

Mittwoch, 3. November 2010

Lesung


Paul Auer, Lisa Lackner, A. J. Rosmondi und Marlen Schachinger
Dienstag, 17. November 2010
19 Uhr
Werkstätte Kunstberufe - Liebhartstaler Bockkeller
Gallitzinstraße 1, 1160 Wien
Eintritt frei

Dienstag, 2. November 2010

Sascha Wittmann


Sascha Wittman ist in Wien geboren und lebt jetzt in Wien und Opponitz (NÖ).

Politische Systeme, große Organisationen, Familien. Welche Auswirkungen haben sie auf einzelne Menschen? Sind sie Orientierungspunkte oder geht das Individuelle in ihnen verloren? Mit diesen Gedanken beschäftigt sie sich hauptsächlich beim Schreiben.

Um den Kopf dafür frei zu bekommen, treibt sie sich in Wäldern und auf Bergen herum.

Donnerstag, 7. Oktober 2010

Literaturnobelpreis an Mario Vargas Llosa

Wie orf.at berichtet, geht der heurige Literaturnobelpreis an Mario Vargas Llosa.

In "Literatur und Kritik" haben wir im letzten Semester von Vargas Llosa "Tante Julia und der Kunstschreiber" gelesen.

Ich fand es köstlich und falls Sie noch nichts von ihm gelesen haben wäre dieses Werk vielleicht ein guter Einstieg.

Ö1 bringt morgen um 11.40 Uhr in den Radiogeschichten die Erzählung "Die Herausforderung".

Donnerstag, 23. September 2010

Lesung bei Thalia

Michael Altmutter, Zoe Zauner und Paul Auer lesen aus der Anthologie "schreibSPUREN 2010"
Mittwoch, 29. September 2010
Buchhandlung "Thalia" im W3, Landstraßer Hauptstraße 2a/2b, 1030 Wien
Beginn: 19 Uhr

Donnerstag, 16. September 2010

Podiumsdiskussion: Lehrjahre. Zwischen Marktchancen und künstlerischem Anspruch: Ausbildungsvarianten für Schreibende

Dienstag, 21. September 2010
19:00 Uhr
Werkstätte Kunstberufe
Spiegelsaal - 1. Stock
Gallitzinstraße 1
1160 Wien

Am Podium:
Gustav Ernst (Leondinger Akademie für Literatur)
Petra Ganglbauer (Lehrgang Wiener Schreibpädagogik)
Paul Jandl (Kulturjournalist, Bachmannpreis-Juror)
Marlen Schachinger (Literarisches Schreiben, Werkstätte Kunstberufe)
Robert Schindel (Sprachkunst, Universität für angewandte Kunst)
Christa Nebenführ (Moderation)

Die Frage "Schreiben lernen, geht denn das?" war gestern; heute stellt sie sich eher in Form eines "aber wo?"...

Mittwoch, 4. August 2010

Lesung im Ground Xiro am 02.08.2010

Jakobs- und andere Wege wurden begangen. Bilder und Musik stimmten uns auf die Suche nach dem Sinn ein.
Nur der Ground Xiro stößt langsam an seine Grenzen: Die ZuhörerInnen saßen schon fast übereinander; im sonst so kalten Keller war es ziemlich heiß!
Aber wenn das unsere einzigen Sorgen sind ...

Mittwoch, 14. Juli 2010

Ein Semester ist vorbei

Ich hätte nie gedacht, dass das oftmalige Überarbeiten eines Textes Spaß machen kann oder dass man schon gespannt darauf wartet, was die KollegInnen beim nächsten Treffen zu den Änderungen sagen.
Die Autorengespräche mit Josef Haslinger, Stefan Slupetzky und Andrea Winkler - man nimmt bei jeder Begegnung etwas für sich mit. Viele Anregungen in vier Monaten, manchmal schon an Reizüberflutung grenzende Eindrücke. Aber man muss dran bleiben und das ist gut so.
Dann die Lesung: gut gelaufen. Ein Veranstalter lädt mich ein, im Herbst an einer Lesung zum Thema "Die 7 Todsünden" teilzunehmen. Meine Sommerbeschäftigung.
Vorher lesen am 2. August 2010 noch einige KollegInnen bei dem selben Veranstalter zum Thema "Jakobsweg":

LITERATUR IM GROUND XIRO
2. August 2010 um 20 Uhr
Thema "Der Jakobsweg in Text, Bild und Erzählung"
Xi Cafe & Bar, Pazmanitengasse 15, 1020 Wien
www.galeriestudio38.at/literatur

Einen schönen kreativen Sommer allerseits!

Dienstag, 29. Juni 2010

ORF-Leseempfehlung

ORF.at reiht unsere Anthologie "schreibSPUREN 2010" unter die Leseempfehlungen für diesen Sommer: http://orf.at/100624-52682/index.html Wir fühlen uns geschmeichelt und schließen uns dieser Empfehlung an.

Dienstag, 1. Juni 2010

Lesungsankündigung

Demnächst finden gleich zwei Lesungen statt: Am Samstag, den 12. Juni 2010 um 19.00 Uhr und am Dienstag, den 22. Juni 2010 um 19.00 Uhr, jeweils in der Werkstätte Kunstberufe, 1. Stock, Spiegelsaal, Gallitzinstraße 1, 1160 Wien.

Es lesen TeilnehmerInnen des ersten und des zweiten Jahrgangs des Lehrgangs Literarisches Schreibens sowie des Literarischen Salons.





Bei diesen Lesungen kann unsere Anthologie "Schreibspuren 2010" erworben werden.

Samstag, 1. Mai 2010

Lesung Heinz R. Unger + Beatrix Neundlinger&Die geringfügig Beschäftigten

Am 28.04. war in der Hauptbücherei Lesung von Heinz R. Unger und ein Konzert von Beatrix Neundlinger&Die geringfügig Beschäftigten.
Ungers Sachen würde ich als Gebrauchslyrik beschreiben. Zum Teil recht witzig, manchmal banal. Oft sind es eher Aphorismen als Gedichte.
Die wirklich positive Überraschung waren Beatrix Neundlinger&Die geringfügig Beschäftigten. Die Schmetterlinge sind Musiker/innen geworden! Es wir nicht mehr nur eine Botschaft in die Welt geschrien; nein, die musikalische Umsetzung ist super - mehrstimmig und so. Beatrix Neundlinger ist sowieso genial!
Die Liedtexte (Die Hose) waren auch viel besser als die gelesenen Gedichte!

Rezension der Anthologie im Standard

In der aktuellen Wochenend-Ausgabe von "Der Standard" findet sich im Album auf Seite A9 eine Rezension unserer "Schreibspuren"-Anthologie auch online nachzulesen.

Montag, 29. März 2010

Kurs

Ins Haus geflattert: Lehrgang "Literarisches Schreiben" mit Marlen Schachinger. Das wäre was für mich. Ich besuche den Infoabend, um mir ein Bild zu machen. Einige Teilnehmer lesen aus ihren Texten.
Drei Jahre? Das ist eine lange Zeit. In drei Jahren kann sich das Leben total ändern. Aber das ist auch, was ich möchte. Dem Schreiben Raum geben. Sich und die Sprache weiter entwickeln. Auf Resonanz stoßen.
Es ist fraglich, ob der Lehrgang 2010 zustande kommt. Es gibt wenige Anmeldungen. Am Tag vor der ersten Vorlesung dann das positive Email. Das erste Treffen. Wir sind zu fünft. Vier Frauen und ein Mann.
Wir mailen unsere Bewerbungstexte reihum. Unterschiedlicher könnten sie kaum sein. Beim nächsten Treffen kritisieren wir uns gegenseitig. Mit Samthandschuhen. Das wird sich bald ändern, meint Marlen.

Über mich

Zuhören und Lesen. Immer wieder. Schon als Kind. Geschichten aus dem Leben und aus der Phantasie. Oft vermischt. Nicht mehr zu trennen. Später Gedichte und Essays, die sich von selbst schreiben. An die Oberfläche müssen. Dann lange nichts mehr. Nur Zuhören und Lesen. Immer wieder. Schon längst erwachsen. Arbeiten. Mit Schriftstellern. Mit Schauspielern. Mit Tänzern. Mit Sängern. Mit Musikern. Die ganze Palette rauf und runter.
Zuhören und Lesen. Immer wieder. Mehr ist nicht drin. Dann die Erkenntnis. Das ist nicht MEIN Leben. Raus aus dem Kulturbetrieb. Endlich wieder schreiben können.

Dienstag, 16. März 2010

Verfilmung der Glavinic Romane

Auf orf.at gab es heute früh einen Thomas Glavinic-Schwerpunkt. Die Verfilmung seines Romans "Der Kameramörder" wird die heute startende Diagonale eröffnen. Gemäß derstandard.at ist diese österreichisch-schweizerisch-ungarische Koproduktion im Februar bei der Ungarischen Filmwoche mit dem Regiepreis ausgezeichnet worden. "Der Kameramörder" kommt Ende des Monats in die österreichischen Kinos. Der Autor äußerte sich gegenüber orf.at sehr wohlwollend über die Adaption seines Buches durch Regisseur Robert Adrian Pejo. Gemäß orf.at sind weitere Verfilmungen von Glavinic-Romanen in Vorbereitung: "Wie man leben soll" durch die DOR Film sowie "Das Leben der Wünsche" durch Superfilm.

Montag, 1. März 2010

"schreibSPUREN 2010" - jetzt erhältlich!

Die Präsentation unserer Anthologie im stimmungsvollen Liebhartstaler Bockkeller lief besser, als selbst wir Optimisten es uns erwartet hätten. Zum einen war der Publikumsandrang enorm, zum anderen verkauften sich die ersten Exemplare des wunderschön gestalteten Buches wie die sprichwörtlichen "warmen Semmeln". Dass unsere Texte von einer gewissen Qualität sind, ließ sich auch daran erkennen, dass die Zuhörer und Zuhörerinnen die ganzen zwei Stunden (!) der Lesung über aufmerksam blieben, wofür wir uns ganz herzlich bedanken möchten!
Die Anthologie "schreibSPUREN 2010" umfasst auf knapp 180 Seiten nicht nur vielfältige Prosa sowie poetologische Texte von uns "Lernenden", sondern ebenso Beiträge beziehungsweise Wortspenden der etablierten Schriftstellerinnen und Schriftsteller Robert Menasse, Renate Welsh, Christa Nebenführ und Nils Jensen. Besonders hervorgehoben sei zudem das einleitende Vorwort unserer Kursleiterin Marlen Schachinger mit dem Titel "Ein kurzer Brief an angehende AutorInnen": Solche, aber auch deren Bekannte und Angehörige, finden darin in launigen Worten Rat und Trost - am besten abtippen, ausdrucken und an gut sichtbarer Stelle zuhause aufhängen.
Derzeit organisieren wir weitere Lesungen, um unsere Anthologie der Öffentlichkeit zu präsentieren. Wo und wann Sie die Gelegenheit haben, uns zu hören und das Buch zu erwerben, erfahren Sie natürlich hier. Wenn Sie aber schon jetzt neugierig sind - kein Problem: Schicken Sie eine E-Mail an schreibspuren@gmail.com und bestellen Sie eine geballte Ladung frischer Literatur bequem von zuhause aus.

Donnerstag, 25. Februar 2010

Josef Haslinger ist Mainzer Stadtschreiber

Wie orf.at berichtet, ist Josef Haslinger der neue Mainzer Stadtschreiber. Der Literaturpreis wird seit 1985 jährlich von der Stadt Mainz und den Fernsehsendern ZDF und 3sat vergeben. Haslinger kann die Stadtschreiberwohnung im Mainzer Gutenbergmuseum beziehen und gemeinsam mit dem ZDF eine Dokumentation nach freier Themenwahl produzieren. Ausgezeichnet werden Schriftsteller, die die deutschsprachige Literatur mit ihren Werken beeinflussen und sich um das Zusammenwirken von Literatur und Fernsehen bemühen.

Wir freuen uns sehr für Josef Haslinger, der uns voraussichtlich im kommenden Semester als Gastlektor besuchen wird, und gratulieren ihm herzlich zu dieser Auszeichnung.

Montag, 1. Februar 2010

Präsentation der Anthologie

Ende Februar wird unsere erste Anthologie mit dem Titel "schreibSPUREN 2010" präsentiert:

Donnerstag, 25. Februar 2019, 19:00 Uhr
Spiegelsaal des Liebhartsthaler Bockkellers (1. Stock)
Gallitzinstraße 1, 1160 Wien

Tipp: Die Nachfrage nach der Anthologie ist bereits jetzt überdurchschnittlich hoch, daher wird die erste Auflage voraussichtlich rasch vergriffen sein. Wir empfehlen daher eine Vorbestellung per E-Mail. So sichern Sie sich ein für Sie reserviertes Exemplar bei der Lesung: Senden Sie ein E-Mail an schreibspuren(AT)gmail.com. Ein oder mehrere Exemplare des Buches (auf Wunsch auch signiert) werden für Sie reserviert, und Sie können es bei der Lesung mitnehmen!

Samstag, 23. Januar 2010

K-U-R-Z-G-E-S-C-H-I-C-H-T-E

K ... Knappheit - keine Nebenhandlungen
U ... Unit of Effect - ein Ganzes
R ... Reduktion der Worte - kein überflüssiger Ballast
Z ... Zentral sind eine oder wenige Personen
G ... Grobe Striche, nur Skizze der Personen
E ... Entscheidendes auslassen
S ... Spannend, komisch oder gruselig
C ... Ca. 20 Seiten
H ... Handlung meist linear
I ... Ist meist aus dem Alltag gegriffen (Stoff, Thema)
C ... Charaktere grob entworfen
H ... Handlungsstrang nur einer
T ... Text soll Spannung aufbauen
E ... Ende oft mit Überraschung, Pointe

Mittwoch, 20. Januar 2010

Kurzbericht von der Arena-Lesung am 19.01.2010. Im Arena Beisl backstage finden ca. jeden 2. Dienstag im Monat Lesungen statt. Lesen kann jederfrau/mann. Das Programm für den Folgemonat wird bis zum 5. des vorherigen Monats erstellt (also am 05.02. für März). Gestern hat Sophie Schnitzer gelesen und selbst geschriebene (Text + Musik) Lieder (Singer/Songwriter) gespielt. Der Raum ist genial - wenn man Industrieästhetik mag und ihn ein bißchen ausrämut - aber saukalt. Sophie hat eine unheimliche Bühnenpräsenz. Außer ihrem Freund und dem Organisator waren noch 8 Leute im Publikum, aber sie hat eine tolle Show geliefert. Zum Schluss hat man ihr die Anstrengung schon angemerkt. Die Texte waren o.K., bei einigen hat sie selbst gesagt, dass sie noch nicht ganz fertig sind. Die Themen waren für meinen Geschmack ein bißchen zu eintönig - sehr viel Innenschau. Hat aber Potential. Der Organisator hat selbst gesagt, dass er es bisher nicht geschafft hat, ein Stammpublikum zu binden. Jede/r kommt mit den eigenen Freunden/innen. Trotzdem: spannende Sache.

Dienstag, 19. Januar 2010

Kostenloser Infoabend

Im März 2010 startet ein neuer Lehrgang "Literarisches Schreiben" an der Werkstätte Kunstberufe. Es werden zwei kostenlose Infoabende veranstaltet:

Donnerstag, 28. Jänner 2009, 19:00 Uhr
Dienstag, 23. Februar 2009, 18:00 Uhr

Jeweils im Spiegelsaal der Werkstätte Kunstberufe, Gallitzinstraße 1, 1160 Wien

Bei dieser Veranstaltung stellt Mag.a Marlen Schachinger den Lehrgang vor, und im Anschluss gibt es jeweils eine Lesung der TeilnehmerInnen, also einigen der AutorInnen dieses Blogs.

Inhalt des Lehrgangs: Der Lehrgang dauert 6 Semester und besteht aus drei Modulen: Literarisches Schreiben, Literaturkritik und Literaturgeschichte. Im Mittelpunkt steht das eigene Schreiben. Nach einer theoretischen Einführung in Teilbereiche des Literarischen Schreibens und anschließenden Schreibübungen in den Basisseminaren (bzw. Verfassen eigener Texte in den Aufbaukursen) erfolgt die kritische Analyse der Arbeiten im Gespräch. Jedes Semester werden auch relevante Exkursionen (Ausstellungen, Vorträge, Lesungen, Diskussionen, Führungen) unternommen, die eventuell auch zu einem anderen Termin angesetzt sein können.

Donnerstag, 14. Januar 2010

Die Stille in der Lesung

Lesung Michael Köhlmeier
Alte Schmiede am 11.01.2010


Ein Abendtermin fällt aus. Was für ein Glück. Ich habe Zeit und kann die Lesung von Michael Köhlmeier besuchen. Ich war schon lange nicht mehr in der Alten Schmiede. In einer Buchhandlung kaufe ich noch schnell Bücher von Renate Welsh, denn sie wird unsere Schreibgruppe nächste Woche im Rahmen eines Kamingesprächs besuchen. Ich frage den Buchhändler nach dem Weg. Alte Schmiede? Ja habe ich schon gehört, ich weiß aber nicht, wo das genau ist. Haben Sie keine Adresse?
Ich verlasse mich auf meine Intuition und mein Gedächtnis. Vor einigen Jahren war ich schon mal dort. Ich spaziere die Kärntnerstraße hinein, über den Stephansplatz, den Heilligen Kreuzer Hof in die Schönlaterngasse. Und – gefunden. Es ist eine halbe Stunde vor Lesungsbeginn, und ich bin überrascht, dass es noch so viele freie Plätze gibt. Wenn Köhlmeier keine Leute zu einer Lesung anzieht, was heißt das dann für Jungliteraten wie uns? Ich vertiefe mich in meine eben gekauften Bücher und spüre, dass der Raum sich zu füllen beginnt. Als ich rechts und links Körperkontakt spüre, weiß ich, der Saal ist voll. Der Veranstalter lädt die einströmenden und bereits stehenden Zuhörer ein, der Lesung im Nebenraum bei Videoübertragung zu lauschen.
Michael Köhlmeier betritt ein paar Minuten nach 19:00 den Raum, geht zum Rednertisch und setzt sich, einen guten Meter neben mir. Seine Haare sind kürzer als auf den üblichen Bildern, die ich von ihm kenne. Er wirkt etwas älter, als ich dachte. Mir wird bewusst, wie schnell doch die Zeit vergeht. Seit ich „Telemach“ gelesen habe, sind mehr als 10 Jahre vergangen. Der Moderator reißt mich aus meinen Erinnerungen. Er führt in das Werk von Köhlmeier ein, geht besonders auf das neue Buch „Mitten auf der Strasse“ – ein Sammelband mit Kurzgeschichten – ein. Köhlmeier beginnt zu lesen. Mir gefällt seine Art des Vortrags. Nervosität ist kaum zu spüren. Die Stimme ist klar, pointiert, und er nimmt sich Zeit für Pausen, hastet nicht durch den Text, sondern erfüllt ihn mit Leben. Die Geschichten sind einfach gestrickt, dennoch interessant.

Er liest vier kürzere Geschichten
- Die allertraurigste Geschichte (Steinzeit-Volk in Indonesien stirbt aus)
- Muchti, der Retter (unter anderem, wie man Flöhe los wird)
- Hr. Stiglitz und schöne Frau (Über einen schlechten Dichter und dessen schöne Frau)
- Muchti, Birnenstingl (Wie man von einer in Zeitlupe Birne essenden Frau im Zug in den Wahnsinn getrieben werden kann)
Und eine etwas längere Geschichte:
- Diebe der Straße

Das Publikum bedankt sich mit einem längeren Applaus. Die Stimmung ist positiv geladen und der Raum etwas stickig.
Moderator (M): Ihre Geschichten haben immer eine neue Wendung. Wie in 1001 Nacht, wo die Zeit hinausgezögert wird und immer eine neue Geschichte beginnt, bevor die alte zu Ende ist. Oder ich denke auch an Dekamerone ...

Michael Köhlmeier (MK): Ich bin so ein furchtbar untheoretischer Mensch. Aber ich bin ein guter Lügner. Wenn ich eine Frage beantworte, dann hole ich weit aus. Versuche, ein Faktum zu finden, das unbestreitbar ist oder eine Gemeinsamkeit darstellt, etwas Reales zu finden. Und dann erzähle ich meine Geschichte, meine Erfindung und hole mir so die Glaubwürdigkeit.

MK: Ich mag keine Metaphern. Ich sage es direkt. „Wenn es regnet, dann sage, dass es regnet."

M: Bei 1001 Nacht erzählt Scheherazade um ihr Leben zu retten. Sie erzählt dem Sultan eine Geschichte nach der anderen. Sie sagt das aber nie! Bei Ihren Erzählungen gibt es auch immer noch eine weitere Wendung. Wie z.B. beim Silber-Löffel. Wie ist es da mit der Mischung Facts und Fiction?

Aus dem Publikum an den Moderator: Haben Sie das Buch geschrieben?

MK: Das war keine schöne Frage. - Pause - Polemisch, mit dem Zweck, ihn zu kränken.

Aus dem Publikum: Das tut mir Leid. Das wollte ich nicht. Ich wollte nur witzig sein.

Stille.

Eine Wortmeldung aus dem Publikum (direkt neben Rednertisch): Ihre Lesung war so getragen und stimmungsvoll. Und jetzt. Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll. Die Stimmung ist jetzt so schwer … so gedrückt …

Stille.

Ich bin überrascht. Wie schnell doch eine Stimmung kippen kann. Durch so eine Banalität. Warum ist der so intensiv darauf eingegangen? War ihm das so wichtig? Ich will eine Frage stellen. Nur, um das Schweigen zu brechen. Um der Diskussion eine neue Richtung zu geben.

Georg Rejam: Haben Sie ein Muster beim Schreiben? Wissen Sie das Ende einer Geschichte schon am Beginn? Und hat sich Ihr Schreibprozess im Laufe der Jahre verändert?

MK: Vertrauen in die Figuren. Damit gewinne ich Gelassenheit. Es ist die Geschichte der Figur. Wenn die Geschichte scheitert, dann scheitert die Figur - nicht ich. Das habe ich gelernt. Und ich lasse mich von meinen Figuren überraschen. Als Schriftsteller weiß ich auch nicht, wie die nächste Seite weitergeht.
Im Abendland sagt eine Figur: „Er hat eine Stiefschwester ..." Da war ich sehr überrascht. Wozu noch eine Stiefschwester? Ich habe doch schon genug Figuren. Aber im Leben werden auch nicht immer alle angefangenen Handlungsmuster weitergeführt. Vieles wird einfach fallengelassen. So wie in Amerika von Kafka. Da führt er am Beginn eine Figur ein, den Heizer. Imposant. Und dann taucht sie später nicht mehr auf.

Noch zwei, drei weitere Fragen, dann wird die Veranstaltung recht abrupt beendet. Ich war froh, dabei gewesen zu sein. Kaufe ein Buch und hole mir eine Widmung. Eine Erinnerung.

Sonntag, 10. Januar 2010

Ach, das Schreiben

Ob "Leben" und "Schreiben" miteinander kompatibel sind, ist eine gern gestellte Frage unter Schriftstellern und Beobachtern des Literaturbetriebs. Man sollte sie nicht überbewerten, aber ihren möglichen Erkenntnisgewinn auch nicht unterschätzen. Viele Herangehensweisen sind möglich. In jedem Fall erscheint es sinnvoll, "Leben" in diesem Zusammenhang konkret zu definieren. Angenommen, es handle sich hierbei nicht um ein Synonym für das Eintauchen in möglichst abwechslungsreiche emotionale Zustände, sondern um die Bezeichnung eines sozialversicherungstechnisch erträglichen Zustandes. Dann, muss ich zu diesem Zeitpunkt zugeben, ist "Leben" und "Schreiben" schwer bis gar nicht miteinander zu vereinbaren. Zumindest dann nicht, wenn man mehr als einige Zeilen verwertbarer Ideen zu Papier bringen will. Wie man eine Erzählung, einen Roman verfassen will und dabei gleichzeitig einer Lohnarbeit nachgehen, ohne die eigene Gesundheit aufs Spiel zu setzen - Kafka machte das, er starb auch jung - ist mir ein Rätsel. Aber abgesehen vom schwindenden physischen Energielevel bemerke ich auch, dass eine längere Geschichte auch ein längeres, ausschließliches Verweilen in ihrem Kosmos verlangt, das nicht durch die Banalitäten der realen Welt unterbrochen werden darf. Insofern: Stipendien sind nicht nur eine gute, sie sind eine notwendige Sache, ist die Gesellschaft auch in Zukunft an guter Literatur interessiert.

Dienstag, 5. Januar 2010

Schreibzeit

Üblicherweise wird niemand von heute auf morgen zum Vollzeitautor bzw. -autorin. Wie wir im Lehrgang schon von Beginn an gehört haben kommt jede/r, der/die diesen Weg gehen will, über kurz oder lang nicht umhin, sich regelmäßig Raum und Zeit zum Schreiben zu nehmen, am besten wäre natürlich täglich.

Wie ich festgestellt habe gibt es weder Tages-, noch Uhrzeit, die ich bevorzuge. Auch von den Orten bin ich zurzeit sehr flexibel, ich kann zu Hause, im Kaffeehaus, im Zug oder wo auch immer schreiben, solange mich mein Umfeld in Ruhe lässt. Wichtig ist nur, dass ich damit beginne.

Was bei mir nicht funktioniert ist, wenn ich den ganzen Tag theoretisch Zeit zum Schreiben hätte und es vor mich her schiebe, unzählige andere "wichtige" Dinge vorher erledige, dann bin ich am Abend durch diese "Aufschieberitis" ausgelaugt und es kostet mich dann doppelt so viel Überwindung endlich anzufangen oder ich lasse es gleich bleiben.

Nicht zu unterschätzen ist die notwendige Zeit für Recherchen, die man häufig nicht berücksichtigt, die aber sehr zeitraubend sein kann, vor allem dann, wenn man über bestimmte, bislang unbekannte, Themen oder Figuren glaubwürdig schreiben will.