Montag, 24. Januar 2011

Die Praxis des Schreibens. Eine Veranstaltung des Instituts für Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien im Literaturhaus Wien

20.01., abends bis 22.01.2011, abends: Eine geballte Ladung Literatur. Leider konnte ich nicht die ganze Zeit dabei sein. Die Gesprächsrunden, die ich verfolgt habe, waren alle hochkarätig besetzt und großteils sehr informativ.
21.01.:
Unter dem Titel "Handwerk des Schreibens" diskutierten Olga Flor, Josef Haslinger und Katrin Zimmermann unter der Leitung Doron Rabinovicis darüber, wie eine Schreibausbildung in das Benotungssystem einer Universität eingepaßt werden kann.
Am Abend hielt Ferdinand Schmatz eine sehr dichte und sprachlich wunderschöne Poetik-Vorlesung. Es wäre in diesem Fall hilfreich gewesen, den Text auch in gedruckter Form vorliegen zu haben.
22.01.:
Die Diskussion "Kreative Prozesse" war höchst aufschlußreich. Tasos Zembylas hat nämlich eine Studie über die Entstehung von Texten erstellt. Thomas Klupp und Verena Roßbacher haben an dieser Studie teilgenommen. Sie mußten die Produktion eines Tages - auch Überarbeitungen vorhergegangener Tage - mit einer Reflexion über die Arbeit jeweils an Herrn Zembylas schicken. Ihre Erfahrungen damit waren sehr interessant.
"Literatur und Erfahrung" war eine kleine Enttäuschung - vor allem, weil ich dachte, es ginge darum, wie Erfahrungen in Texte einfließen. Die Runde (Marie Caffari, Elfriede Czurda, Kerstin Preiwuß und Sabine Scholl) diskutierte aber hauptsächlich darüber, wie man Erfahrung als Lehrende/r weitergeben kann.
"Experiment und Welt" war dafür wieder sehr dicht und auf hohem Niveau amüsant (Samuel Moser, Monika Rinck, Ulf Stolterfoht, Franz Schuh, Ferdinand Schmatz). Definition von Solypsismus á la Schuh: "Ich werde meinem Vermieter sagen, dass er sich nur einbildet, von mir Miete zu bekommen."
Dagmar Leupolds Poetik-Vorlesung war insofern erfrischend, als sie ihre Theorie in sehr persönliche Geschichten packte.
Ein ganzer Tag Reden und Zuhören über Literatur: Sehr anstrengend! Macht Lust darauf, im stillen Kämmerchen selbst zu schreiben. Verunsichert aber auch: Die sind alle so gescheit, kann ich da überhaupt ansatzweise mithalten?

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